Войти в систему

Home
    - Создать дневник
    - Написать в дневник
       - Подробный режим

LJ.Rossia.org
    - Новости сайта
    - Общие настройки
    - Sitemap
    - Оплата
    - ljr-fif

Редактировать...
    - Настройки
    - Список друзей
    - Дневник
    - Картинки
    - Пароль
    - Вид дневника

Сообщества

Настроить S2

Помощь
    - Забыли пароль?
    - FAQ
    - Тех. поддержка



Некто написал,
NZZS.WS.ws


Sonntag, 29.03.2009 / 73

Aus der Mathematik in die Politik

Daniel K. Biss war ein brillanter Student der Mathematik. 1998 erhielt er im Alter von 20 Jahren sein Diplom mit dem Prädikat summa cum laude von der Harvard-Universität, doktorierte sodann am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und erhielt anschliessend ein Forschungsstipendium der Clay Foundation. Vor allem zwei Arbeiten begründeten seinen Ruhm: Im Jahre 2003 hatte er Artikel über sogenannte «Grassmann'sche Mannigfaltigkeiten» in den hochangesehen Zeitschriften «Annals of Mathematics» und «Advances of Mathematics» veröffentlicht. Von Rezensenten wurden die Artikel als Meilenstein der Mathematik bezeichnet.

Sinkender Stern

Eine glänzende Karriere schien dem jungen Mann sicher, aber plötzlich kam die Nachricht, dass der vielversprechende Mathematiker die akademische Laufbahn verlassen hatte. Der ehemalige Assistenzprofessor hatte sich der Politik zugewandt und bewarb sich in einem Wahlbezirk in Chicago als Kandidat der demokratischen Partei um einen Abgeordnetensitz im Repräsentantenhaus des Staates Illinois. «Ich hatte das Gefühl, dass ich in der Politik mehr für die Gesellschaft tun könnte als in der Mathematik», sagt Biss heute.

Allerdings: In der Wissenschaft hatte sein Stern schon zu sinken begonnen. Nikolai Mnev, ein Mathematiker vom Steklov-Institut in St. Petersburg, hatte Biss' Beweise genauer unter die Lupe genommen und entdeckte dabei einen subtilen Fehler. Biss war über die Lücke im Beweis bereits informiert, liess er Mnev wissen. Eine Kollegin, Laura Anderson von der State University of New York, sei daran, das Problem auszubügeln.

Jahre gingen ins Land, ohne dass eine Korrektur des Fehlers durch Anderson, Biss oder jemand anderen veröffentlicht wurde. Andererseits zog Biss seine Arbeit aber auch nicht zurück. Mnev erhielt auf seine wiederholten Anfragen bei den Beteiligten keine klaren Antworten. Der frühere Redaktor der «Annals», Robert MacPherson vom Institute for Advanced Study in Princeton, liess gar nichts von sich hören. Mnev war irritiert. Biss sei ein netter Kerl, schrieb er, seine Berater seien vorzügliche Mathematiker, und die Fachzeitschriften, in denen die Arbeiten publiziert wurden, seien sehr seriös. Aber offenbar sei das System überfordert, sobald etwas Aussergewöhnliches auftrete.

Im September 2007 fühlte sich der frustrierte Mnev veranlasst, eine zweiseitige Notiz ins Internet zu setzen. Er sehe es als seine «sehr bedauerliche Pflicht» an, auf die Lücke hinzuweisen, schrieb er in der Einleitung. Obwohl der von ihm aufgedeckte Fehler die Arbeit von Biss nach Ansicht der Fachleute ungültig mache, fehle nach vier Jahren immer noch ein Widerruf der Arbeiten. Dies sei umso bedenklicher, als andere Mathematiker, die über die Fehler in den Arbeiten nicht informiert waren, auf ihnen aufbauten und sie weiterentwickelten.

Erst ein Jahr später rang sich Biss zu der Überzeugung durch, dass der Fehler nicht korrigierbar war. Am 11. November 2008 schickte er den Widerruf seiner Arbeit an die «Annals of Mathematics» und am 9. Dezember an «Advances in Mathematics». Dazwischen lag für ihn zu allem Unglück ein weiteres Malheur: Am 20. November verlor er die Abstimmung in seinem Wahlkreis mit 25 322 Stimmen gegen 27 096 Stimmen für die bisherige Amtsinhaberin.

Wie in der Sowjetunion
(Reply) (Thread)
[User Picture]
From: [info]bbixob
Date: May 7th, 2009 01:01 pm (UTC)

(Link)
Wie in der Sowjetunion

Eigentlich wäre die Angelegenheit damit zu Ende gewesen. Doch die Fachzeitschriften liessen sich Zeit mit der Veröffentlichung der Errata. So schmerzhaft die Angelegenheit für den jungen Autor war, den Journalen fiel das Eingeständnis ihrer Unvollkommenheit offenbar noch schwerer. Erst im März 2009, nach Rückfragen von Aussenstehenden, erschienen auf den Websites der Journale die Widerrufe der fehlerhaften Arbeiten.

Robert MacPherson, der frühere Redaktor der «Annals», sieht in der ganzen Angelegenheiten das Positive. Es ist bemerkenswert, wie sich die Mathematik jeweils selber korrigiert. Was meint Mnev, der sich jahrelang erfolglos um eine Richtigstellung der fehlerhaften Arbeiten bemüht hatte? Die Angelegenheit erinnere ihn an die Zeiten der Sowjetunion, schreibt er. Wenn man das undichte Dach des Wohnheimes ausgebessert haben wollte, tat man besser daran, einen Reporter des Parteiblattes «Prawda» zu benachrichtigen, statt zu versuchen, die Behörden zu einer raschen Reparatur des Schadens zu bewegen.

g.szpiro nzz.ch


(Читать комментарии)

Добавить комментарий:

Как:
(комментарий будет скрыт)
Identity URL: 
имя пользователя:    
Вы должны предварительно войти в LiveJournal.com
 
E-mail для ответов: 
Вы сможете оставлять комментарии, даже если не введете e-mail.
Но вы не сможете получать уведомления об ответах на ваши комментарии!
Внимание: на указанный адрес будет выслано подтверждение.
Имя пользователя:
Пароль:
Тема:
HTML нельзя использовать в теме сообщения
Сообщение:



Обратите внимание! Этот пользователь включил опцию сохранения IP-адресов пишущих комментарии к его дневнику.