Es gibt einen Weg in die Freiheit
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Sunday, December 29th, 2019
Time
Event
9:55p
Die Farbe der Tränen. Der Erste Weltkrieg aus Sicht der Maler
Mit einem merkwürdig beklommenen Gefühl der Unwirklichkeit starrte ich auf eine blutüberströmte
Gestalt mit lose am Körper herabhängenden und seltsam abgeknicktem Bein, die unaufhörlich ein
heiseres "Zu Hilfe!" hervorstieß, als ob ihr der jähe Tod noch an der Kehle säße. Sie wurde in ein Haus
getragen, von dessen Eingang die Rote-Kreuz-Flagge herabwehte.
Was war das nur? Der Krieg hatte seine Krallen gezeigt und die gemütliche Maske abgeworfen.
Das war so rätselhaft, so unpersönlich. Kaum, daß man dabei an den Feind dachte, dieses geheimnisvolle,
tückische Wesen irgendwo dahinten. Das völlig außerhalb der Erfahrung liegende Ereignis machte einen
so starken Eindruck, daß es Mühe kostete, die Zusammenhänge zu begreifen. Es war wie eine gespenstische
Erscheinung am hellen Mittag.
Current Mood:
sleepy
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