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Пишет DK ([info]k_d_s)
@ 2020-07-12 21:17:00


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Настроение: sleepy
Entry tags:china, deutschland, hongkong, politik

„Ich bin nicht der Oberlehrer der Welt“
Sie haben mehrfach gesagt, dass man gegenüber China Klartext reden muss. Jetzt wäre die Gelegenheit. Warum zögern Sie?

Nicht jedes Thema eignet sich gleichermaßen zum Austragen in Form von Interviews auf dem öffentlichen Markt. Manchmal erreicht man sogar das Gegenteil und schadet denen, die man schützen will. Ich verteidige die Menschenrechte, seit ich politisch denken kann, und ich war immer der Meinung, dass durch Handel ein gewisser Wandel erreichbar ist. Ohne die starke Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen mit dem damaligen Ostblock wäre der Kalte Krieg vielleicht nicht so schnell zu Ende gegangen. Nordkorea ist ein Beispiel, dass autoritäre Regime in vollständiger Isolation ganz gut überleben können. Wir müssen auch mit schwierigen Partnern umgehen und auch in schwierigen Zeiten reden.

...

Machen Sie es sich damit nicht etwas zu einfach?

Es war immer die Politik der westlichen Staatengemeinschaft, auch der EU, dass internationale Handelsbeziehungen nicht allein daran ausgerichtet werden können, wie demokratisch ein Land ist. Das haben wir nie gemacht, selbst nicht zu den Zeiten von Willy Brandt und Joschka Fischer. Ich bin nicht der moralische Oberlehrer der Welt, aber ich bin davon überzeugt, dass Länder wie China wirtschaftlich nur dann langfristig erfolgreich sein werden, wenn grundlegende Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit gewährleistet sind. Nur dann kann sich die Marktwirtschaft mit ihren segensreichen Wirkungen zur Gänze entfalten.

Brauchen wir mehr Ehrlichkeit in dieser Debatte?

Ich war und bin immer für Ehrlichkeit in politischen Debatten und habe mir damit nicht nur Freunde gemacht. Wir müssen verstehen, dass der Einsatz für Menschenrechte richtig und wichtig ist, dass weite Teile der Welt sich aber nicht immer nach unseren Vorstellungen richten. Dennoch bleiben internationale Beziehungen, Zusammenarbeit und Handel wichtig, weil sie zu mehr Stabilität und weniger Konflikten beitragen. Auch beim Klimaschutz arbeiten wir mit allen Ländern zusammen, weil es um ein überragendes Gut, nämlich den Kampf gegen die Erderwärmung, geht. Bezogen auf die Ereignisse in Hongkong werde ich mit dort tätigen deutschen Unternehmen sprechen. Wir müssen mithelfen, dass diese Unternehmen sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, egal welcher Nationalität sie angehören, nicht in Gefahr geraten.