Dauþuz - Die letzte Fahrt
https://youtu.be/DgprYoQLH3s
Am frühen Morgen, voll der Mond am Himmel stand
Verlassen die Grube, verwahrt; einst Ertzengel genannt
Nun ein finstres Grab, meiner geliebten Söhne
Dort schwör ich erneut, die Rache, sie soll nun vollendet sein
Heut geb ich ihre verdammte gierige Seel,
dem gerechten Berg auf alle und ewige Zeit
Als die Sonn in ihrem feurigen Blute erstarb,
ist die schaurige Rache nicht mehr allzu weit
Die letzte Fahrt, mit voller Freud in den Berg hinein
Die letzte Fahrt, Glück Auf, oh Tod; Glück Auf, daheim
Hinein zur „Guten Hoffnung“,
fuhr ich selig in die Teufe ein
Nun wird sie im Felsengrab ersticken,
verfaulen im Berg, ganz und gar allein
Die letzte Fahrt, Glück Auf, oh Tod; Glück Auf, daheim
Unten auf der Sohle, im vergessnen Alten Mann
Flüster ich ihr zu, ein letztes Mal, ein Gedicht von ihrem Tod
Sie bettelt gar, so jämmerlich; ich sagte nur: „stirb Wohl“
Verschlossen nun, das Kupferrohr, vorbei ist ihre Zeit
Die Fahrten hoch, in Wohlgemuth, das Geleucht erloschen
Niemand soll mich hier erblicken
Denn niemand darf sie jemals wieder finden
Niemals, nein, niemals!
An meinem Feuer, nahm ich nun ein letztes feines Mahl
Trank auf die bittere Rache, leidgen Tod und ewige Qual
Am nächsten Tag, stand ich am Markt, rief dort ihren Tod hinaus
Ihr Leut, wisst des Adels unstillbare Gier, dessen Ende ruf ich aus
Beugt euch nicht, lasst euch nicht länger von ihnen schinden
Des Adels Tage sind bald gezählt, da werden wir diese Pest überwinden
Im Kerker saß ich nun, Folter, Verhöre, doch lacht ich nur
Niemals werden sie erfahren, wo der Fürstin Gebeine sind
In meinem Geist verschlossen, blieb ich auf ewig stur
Mein Urteil ward grausig gar, zu was die Gelehrten rieten
Zum Richtplatz fuhr ich, gebunden auf dem Schinderkarren
Das Volk, der Pöbel; zum Feste dort schon längst verharren
Ein Grinsen, lag auf meinen blutigen Munde,
doch ungebrochen werd ich sein
Mit glühenden Zangen, zerrissen sie mein mager Fleisch
Am Rade zerstießen sie meine Knochen, dies war meine letzte Schicht
„Bitte um Vergebung, mein Sohn“
Doch mit letzter Kraft, lachte ich dem Pfaffen ins dreckige Gesicht
Der finale Akt, der Hieb der Axt auf meine Glieder
Dunkelheit, mein Freund, umfängt mich endlich wieder
Ich hör des Berges stolze und alte Lieder
Und fort trägt mich der laue Wind
Ich hör des Berges stolze und alte Lieder
Und fort trägt mich der laue Wind
In Geleucht erhellte, hohe Hallen
Die aus Stein und Felsen ewig sind
Die letzte Fahrt, Glück Auf, oh Tod; Glück Auf, daheim
Nun nah hör ich des Berges, tiefes Raunen
Durch Stollen führt mich nun der Berggeist geschwind
Durch Kristall erhellte hohe Bergmannshallen
Dorthin wo all ihre Seelen sind
Nun sing ich selbst, die alten und stolzen Lieder
Tief in der Erde, nah des Berges Herz
Sing mit den Ahnen und den Söhnen endlich wieder
Befreit aud ewig, von Mühsal, Pein und Schmerz